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5 Alternativen zum Facebook-Funnel, die jeder Unternehmer kennen sollte

von | Jun 7, 2021 | Online Marketing

7 Minuten durchschnittliche Lesezeit

Alles hat seine Zeit. Und die Zeit des bedingungslosen Facebook Funnels ist vorbei.

Es war die Goldgrube schlechthin: Facebook Werbung schalten, daraus die Zielgruppe erstellen, auf diese automatisiert nochmal eine Anzeige schalten. Daraus das Webinar oder die Facebook-Gruppe füllen und aus diesem wiederum Verkaufen. Das kann zwar noch funktionieren, ist aber lange lange nicht mehr so produktiv, wie noch vor einigen Jahren.

Warum funktioniert ein Facebook-Funnel nicht mehr so gut wie früher?

  1. Immer mehr Unternehmer machen auf Facebook genau das gleiche. Das liegt mitunter daran, dass immer mehr Coaches auf Facebook als Medium setzen.
  2. Immer weniger Privatpersonen nutzen Facebook.
  3. Jüngere Zielgruppen sind erst gar nicht auf der Plattform vertreten.

Welche Alternativen gibt es zu Facebook Werbung?

Um das herauszufinden, sehen wir uns erst einmal an, was wir mit diesem bestimmten Facebook-Funnel erreichen wollen.

Der Funnel dient dazu Interessenten zu suchen und erste Berührungspunkte zu suchen. In der Produkttreppe steht der Funnel noch im Bereich „Aufbau von Reichweite“. Er ist besonders genial, weil er nicht unbedingt eine festgelegte Zielgruppen-Definition benötigt. Diese wird fast automatisch für uns herausgefunden. Die Interessenten werden dann in einer Gruppe gesammelt, die immer wieder angesprochen wird.

Also halten wir die Voraussetzungen fest:

  1. Du veröffentlichst bestimmte Inhalte
  2. Deine Zielgruppe findet dich
  3. Die Zielgruppe wird gesammelt und erneut angesprochen

Welche anderen Marketing Tools erfüllen ebenfalls diese Bedingungen?

Prinzipiell kommen alle Content-Plattformen in Betracht, auf der es deiner Zielgruppe möglich ist, dich zu finden und zu speichern in Form eines „Follows“. Das ist tatsächlich sogar noch einfacher, als den Interessenten zuerst in eine Gruppe oder ein Webinar einzuladen.

1. Youtube-Kanal

Ein Kanal auf Youtube ist für alle perfekt, die kein Problem damit haben vor der Kamera zu sprechen. Die Herausforderung liegt darin, regelmäßig Inhalte zu veröffentlichen. Außerdem müssen die Videos geschnitten und hochgeladen werden. Das setzt ein wenig technisches Verständnis voraus. Aber dank zahlreicher – mittlerweile kostenfreier – Videoschnitt-Apps und Lernvideos sollte das recht schnell kein Problem sein.

  1. Du veröffentlichst regelmäßig Video-Inhalte
  2. Deine Zielgruppe findet dich durch relevante Video-Titel und -Beschreibungen. Zugegeben, das ist nur die Spitze der Torte. Auch hier kannst du bezahlte Werbung schalten (Ads Learning von Youtube) und viele andere Dinge nutzen, um deinen Kanal zu pushen. Aber: auf kaum einer anderen Plattform funktioniert das Self-Tagging mit Keywords noch so gut, wie auf Youtube.
  3. Die relevante Zielgruppe folgt dir und wird im besten Fall informiert, wenn du ein neues Video veröffentlichst.

2. Podcast

Ein Podcast wird interessanterweise weniger genutzt als ein Youtube-Kanal. Die Schwierigkeit liegt darin, ohne visuelle Hilfe das Interesse der Zuhörer zu halten. Außerdem ist die von der Zielgruppe erwartete Qualität eines Podcasts höher, je nach Plattform kann es eine Weile dauern, bis man den eigenen Podcast anmelden kann. Oft geht es aber erstaunlich einfach wie hier auf Spotify. Gerade für Menschen, die die Kamera scheuen ist ein Podcast aber eine gute Alternative zum Youtube-Kanal.

  1. Du veröffentlichst regelmäßig Audio-Inhalte
  2. Deine Zielgruppe findet dich über die Podcast-Plattform. Das Angebot an Podcasts zu speziellen Themen ist derzeit noch nicht so gut ausgebaut, wie es das beispielsweise auf Youtube ist, Dafür ist die Zielgruppe für Podcasts kleiner.
  3. Die relevante Zielgruppe abonniert deinen Podcast und wird informiert, wenn es eine neue Folge gibt.

3. Kindle Publishing

Nie war es so einfach wie heute, ein Buch zu schreiben und selbst zu veröffentlichen. Dank Angeboten wie Kindle Direct Publishing, ist das eigene eBook in wenigen Minuten kaufbar.

Die Herausforderung hier ist derzeit noch die Interessenten zu „sammeln“. Unser Punkt 3 also. Auf Amazon ist es aber schon möglich, einem bestimmten Autor zu folgen, auch wenn das noch nicht ganz so oft genutzt wird. Außerdem schlägt Amazon den Lesern gerne Bücher vom selben Autor vor. Die Kunst ist allerdings hier ständig neue Inhalte zu bringen. Ein Buch schreibt sich nunmal nicht innerhalb weniger Tage. Wer die Kunden gerne etwas näher bei sich hat (bildlich gesprochen) kann aber auf die gleichen Mechanismen setzten, wie beim Facebook-Funnel. Biete die Mitgliedschaft in einer Gruppe oder einem Verteiler an. Gerne für weitere Infos oder Downloads zum Thema des Buches.

  1. Du veröffentlichst mehr oder weniger regelmäßig Inhalte. Gerade in Zusammenarbeit mit einem Verteiler oder einer Gruppe klappt das super.
  2. Deine Zielgruppe findet dich über Amazon. Auch hier ist das Keyword System noch sehr gut geeignet, um von der relevanten Zielgruppe gefunden zu werden. Falls das nicht klappt, kannst du natürlich auch hier zu bezahlten Ads greifen.
  3. Die relevante Zielgruppe kann dir als Autor folgen oder sich in deinen Verteiler bzw. deine Gruppe eintragen. Das kann natürlich auch eine Facebook Gruppe sein. Unterstützt wirst du hier von der Amazon-KI, die dich ebenfalls gerne Interessenten anbietet.

4. Pinterest

Eine der meist unterschätzten Suchmaschinen ist Pinterest. Besonders für kreative Branchen ist sie super geeignet, um von der relevanten Zielgruppe gefunden zu werden. Sie funktioniert gut in Kombination mit anderen Content-Plattformen oder einem eigenen Blog. Du musst lediglich deine Inhalte strukturiert aufbereiten.

  1. Du veröffentlichst regelmäßig Inhalte in Form eines Pinterest-Boards. Der Vorteil hier: du musst keine neuen Inhalte schreiben, sondern kann deine Blogbeiträge oder Videos nutzen, die du bereits auf anderen Plattformen hast.
  2. Deine Zielgruppe findet deine Pins und Boards durch die Pinterest oder auch Google Suche.
  3. Interessenten können dir folgen oder deine Boards zu bestimmten Themen abonnieren.

5. Streaming

Kaum ein anderes Medium hat mehr Aufmerksamkeit und eine höhere Interaktionsrate. Aber kein anderes Medium ist derzeit herausfordernder. Der Vorteil ist, dass das Format sehr frei ist und die Unterhaltung im Vordergrund steht. Mit Unterhaltung meine ich nicht unbedingt, dass du im Kostüm vor der Kamera herumhüpfen musst (obwohl das bereits zur ein oder anderen Million geführt hat, aber das ist ein anderes Thema).


Wichtig ist, dass du den Zuschauer mit deinem Thema unterhältst. Wie genial wäre es beispielsweise, wenn mir jemand auf unterhaltsame Art Steuerrecht erklären könnte? (Ist das überhaupt möglich?!)
Der Nachteile ist, dass du in Echtzeit auf die oft ungefilterten Reaktionen der Internet-Gemeinschaft triffst. Du musst damit umgehen können, dass nicht alle dein Thema oder dich gut finden und das leider auch manchmal sehr grob mitteilen. Auch wenn sie einen schlechten Tag hatten, kann es sein, dass sie es an dir auslassen.
Auf der anderen Seite werden sie dir aber auch mitteilen, wenn sie dich super finden und du wirst überrascht sein, wir stark auch positive Emotionen geteilt werden. Nicht wenige Streamer hatten schon Freudentränen in den Augen. Freude und Leid liegen hier näher zusammen als bei anderen Medien.

Wo kannst du streamen?

Streamen kannst du auf Plattformen wie Youtube oder auch Twitch (das zwar aus der Gaming-Szene kommt, dessen Zielgruppe sich aber immer mehr für neue Inhalte öffnet). Dazu nutzt du am besten ein Tool wie streamlabs, das die komplette technische Seite des Streamings abdecken kann.

  1. Du veröffentlichst regelmäßig neue Inhalte. Der Vorteil ist wie gesagt, dass das Format recht frei ist und du zu Beginn oft nur einen groben Plan benötigst (kein festes Skript), da sich der Stream irgendwann zusammen mit den Zuschauern entwickelt.
  2. Deine Zielgruppe findet dich über die Plattform. Zugegeben – das kann ein bisschen dauern und du brauchst eine Menge Ausdauer, bis du erste Follower hast. Halte durch und streame regelmäßig. Nutze Connections, lade Freunde ein, sei positiv und unterhaltsam. Dann werden sich bald Zuschauer einfinden.
  3. Deine Zielgruppe kann dir folgen und wird informiert, sobald du live bist. Besonders schön: hier gibt es direkt Umsatz-Möglichkeiten in Form eines Abonnements. Dadurch wird aus dem Reichweite-Tool auch gleich das erste Produkt deiner Produkt-Treppe. Und manchmal wird es sogar irgendwann das letzte. Die Umsätze hier sind nach oben offen und liegen bei Spitzen-Streamern ab und zu sogar im sechststelligen Bereich – pro Monat!! Das ist natürlich die Spitze der Top-Verdiener, aber vierstellige Umsätze lassen sich definitiv erreichen.
Pinterest Facebook Alternativen

Fazit

Facebook ist nicht tot. Es wird von einer Zielgruppe genutzt, die du auch gut über Werbung ansprechen kannst. Was sich aber langsam abgenutzt hat, ist der typische Facebook-Funnel, der fast schon blind Umsätze verspricht. Facebook wird überflutet von Werbetreibenden, die Nutzer werden älter und jüngere Generationen rücken nur spärlich nach. Überlege dir also jetzt eine Alternative zu nutzen und dich auf deren Ausbau zu fokussieren.

Wir leben in einer Zeit, in der Präsenzangebote unsicher werden und gefühlt jeder Unternehmer auf Facebook drängt, um digital durchzustarten. Gerade jetzt ist es wichtiger denn je, Neues auszuprobieren und sich abzuheben.

Wenn du mehr Ideen für deinen digitalen Neustart willst, lies dir gerne unsere Beitrag „Digital in der Krise“ durch.

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Über den Autor

B. Sc. BWL/Marketing mit Spezialisierung auf digitale Medien, Consultant im Bereich SEA/SEO, Social Media, Content Marketing, Email-Marketing und Webdesign. Google AdWords Certified.