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Saisonales Marketing – Was ist das und warum ist das wichtig?

von | Sep 28, 2021 | Online Marketing

5 Minuten durchschnittliche Lesezeit

Im Marketing konzipieren wir Kampagnen, legen Keywords fest und schreiben Anzeigentexte. Dabei recherchieren wir nach themenspezifischen Keywords und Suchanfragen, bauen unsere E-Mail-Listen auf und errichten einen Funnel für Interessenten. Wir versuchen witzig, emotional oder schockierend zu sein, um Aufmerksamkeit zu erhalten.

Was wir aber dabei oft vergessen ist, dass die Zielgruppe keine statische Masse ist, sondern sich ständig ändert. Sie besteht aus Menschen mit Wünschen, Hoffnungen, Träumen und Zielen. Diese wiederum werden beeinflusst von externen Faktoren wie Wetter, Gesellschaft oder Politik. Viele dieser Faktoren können wir nicht beeinflussen, einige davon können wir aber regelmäßig vorhersagen. Nämlich indem wir unsere Betrachtung der Zielgruppe noch um eine Dimension erweitern: die Zeit.

Und nichts anderes ist saisonales Marketing.

In welchen Branchen lohnt sich saisonales Marketing?

Prinzipiell gibt es in jeder Branche einen Peak zu bestimmten Zeitpunkten.

Das kann zum einen am natürlichen Verlauf der Jahreszeiten liegen. Ein gutes Beispiel dafür sind Klimageräte oder deren Ersatzteile (für B2B) im Sommer.

Oder aber auf gesellschaftliche Einflüsse zurückzuführen sein. Darunter zählen beispielsweise klassische religiöse Feiertage (im europäischen Raum sind das beispielsweise Weihnachten und Ostern), regional unterschiedliche Bräuche wie Fasching/Karneval, Halloween, Valentinstag, Mutter-/Vatertag, Silvester, Midsommar oder das Oktoberfest. Außerdem saisonal beliebt sind wiederkehrende Veranstaltungen und Ereignisse wie die Fußball-Weltmeisterschaft, Song-Contests, Schulstart oder andere kulturelle Ereignisse. Erst seit relativ kurzer Zeit boomen Marketing-Events wie Black Friday, Cyber Monday bis hin zu kuriosen neu erfundenen Feiertagen wie den „Lade-Deinen-Webmaster-zum-Essen-ein-Tag„. Je wichtiger ein Event ist, desto höher der saisonale Peak.

Im B2B Bereich gibt es oft Peaks bei wiederkehrende Veranstaltungen und Messen. Aber auch große Feiertage wie Weihnachten werden gerne genutzt, um die Kundenbindung zu erhöhen und verlockende Angebote zu machen. In einigen Branchen nicht außer Acht zu lassen ist das Jahresendgeschäft, in dem noch Budget ausgegeben werden muss.

Was ist die Besonderheit bei saisonalem Marketing?

Saisonale Kampagnen bringen dir ebenso Besucher auf deine Seite wie rein themenspezifische. Der große Vorteil ist aber, dass saisonale Kunden oft kaufbereiter sind. Der Grund des Kaufs ist bedingt durch externe Einflüsse einfach dringender.

Du solltest auf jeden Fall beachten, dass sich die Relation zwischen Klickrate und Conversion-Rate ändern kann. Durch den verkürzten Zeitraum bis zum Abschluss hat ein Klick auf eine Anzeige, einen Post oder ein Suchergebnis mehr Gewicht, da die Abschlusswahrscheinlichkeit höher ist. Gleichzeitig jedoch wird schon vorher stärker gefiltert, da das Thema nur für diese stark kaufbereite Zielgruppe interessant ist. Sprich: Der CTR könnte fallen und die Conversion-Rate dabei gleichzeitig steigen.

Die Kunst ist es, diese potenziellen Käufer innerhalb einer bestimmten Zeitspanne auch tatsächlich zum Kauf des eigenen Angebots zu motivieren. Darum ist gerade hier eine vorausschauende Planung enorm wichtig.

Was kannst du tun, um saisonalen Traffic auf deine Seite zu bekommen?

Saisonale SEO ist, neben bezahlten Anzeigen, Social Media und E-Mail-Marketing, ein Teil des saisonalen Marketing. Du kannst dazu:

  1. eine für Suchmaschinen optimierte Landingpage bauen: dein saisonales Angebot an deine Kunden,
  2. einen oder mehrere Blogposts zum Thema schreiben, gerne als Content Cluster,
  3. saisonale Produktseiten erstellen

Sei dabei realistisch. Eine Landingpage, die auf das Keyword „Weihnachtsgeschenk“ ausgelegt ist, wirst du sehr wahrscheinlich nicht sehr schnell auf dem ersten Platz ranken.

Kombiniere das mit anderen Marketing-Aktivitäten, um den Traffic weiter zu erhöhen:

  1. Mailings an deinen Verteiler zum Thema
  2. Postings auf Social Media
  3. Videos und Live-Events
  4. Hier lohnt sich das erneute anschreiben von Interessente, wie beispielsweise durch Remarketing oder Warenkorbabbrecher, noch viel mehr als gewöhnlich

Auch von bezahlten Kampagnen profitierst du im saisonalen Marketing. Dazu benötigst du ebenfalls eine saisonale Landingpage:

  1. Google Ads mit eigenen Keywords und Anzeigentexten
  2. Anzeigen im Facebook Network

Wann solltest du mit dem saisonalen Marketing starten?

Recherchiere hierzu beispielsweise auf Google Trends. Wann steigen die saisonal bedingten Suchanfragen?

Beispiel der Suchanfrage für „Klimaanlage“ in Google Trends. (Quelle: trends.google.de Screenshot 28.09.2021)

Sieh dir deine eigenen Verkaufs- und Besucherzahlen an. Welches Produkt ist wann am meisten gefragt? Was kannst du saisonal verpacken, also beispielsweise als Weihnachts-Paket anbieten oder vielleicht einen Gutschein anbieten?

Plane deine Arbeitszeit mit ein. In der Praxis habe ich auch in großen Firmen nur allzu oft erlebt, dass viel zu spät mit der Planung begonnen wird. Nämlich dann, wenn der Anstieg des Traffics bemerkt wird. Dadurch verlierst du eine Menge Zeit und potenzielle Käufer.

Mein Business eignet sich nicht für saisonales Marketing

Es gibt tatsächlich in jeder Branche Zeiten, in denen die Suchanfragen, bedingt durch externe Einflüsse, steigen und Zeiten in denen sie sinken.

Solltest du das bisher noch nicht bemerkt haben, kannst du deine Angebote eventuell ein wenig anpassen. Wie wäre es mit einem Gutschein? Oder bestimmte Produkte zusammen in einem Paket für Männer, Frauen, Schwestern oder die Freundin? Wird dein Angebot mit ein klein wenig Variation vielleicht zu einem Sommer-Angebot?

Wichtig: Saisonales Marketing bedeutet die vorhandene, gesteigerte Kaufabsicht abzudecken. Das heißt, du musst aus Kundensicht denken. Nur weil der Kunde zum Zeitpunkt xy vermutlich viel Zeit oder Bedarf hat für ein bestimmtes Angebot, heißt das nicht, dass er es auch weiß und es kaufen möchte. Es geht hier darum, dass der Kunde zu dir kommt, weil du zeigst, dass du sein Bedürfnis decken kannst und nicht umgekehrt.

Behältst du das nicht im Hinterkopf, verlierst du deinen zu Beginn schon erklärten Burst an gesteigerter Kaufabsicht.

Fazit

Wenn du es nicht bereits hast, lege dir einen Content Plan zu. Recherchiere, welche saisonalen Peaks es für dein Business gibt und plane dafür festen Content ein.

Keine Sorge, arbeitest du erst einmal mit saisonalem Marketing, wird sich der Aufwand bald verringert. Du kannst dabei Dinge wie eine Landingpage oder einen Blogpost einfach nur immer weiter optimieren und aktualisieren, statt ständig neu zu erstellen.

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Über den Autor

B. Sc. BWL/Marketing mit Spezialisierung auf digitale Medien, Consultant im Bereich SEA/SEO, Social Media, Content Marketing, Email-Marketing und Webdesign. Google AdWords Certified.