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Das sind die SEO-Trends 2019

von | Sep 26, 2018 | Suchmaschinenoptimierung | 2 Kommentare

Suchmaschinenoptimierung im Jahr 2019

Suchmaschinenoptimierung ist tot – lang lebe die Suchmaschinenoptimierung! Kein anderer Bereich im Online Marketing wurde öfter tot gesagt, als die Suchmaschinenoptimierung. Und zugegeben, es ist einer der Bereiche, der sich am schnellsten entwickelt. Was erwartet uns 2019?


UPDATE: Google Lighthouse Ranking Faktoren

Google veröffentlicht ein neues Tool, um die eigene Webseite direkt im Browser zu testen: Lighthouse.

Mit diesem wird noch einmal klar, wie wichtig die Geschwindigkeit einer Webseite für Google ist.

Die wichtigsten Faktoren zur Optimierung der Seite für Suchmaschinen sind:

  • Umstieg auf moderne Bilddateiformate wie WebP, JPEG2000 oder JPEG XR
  • Nutzung des Webprotokolls  HTTP/2
  • Barrierefreiheit (Das heißt unter anderem die Vergabe von „alt“-Tags, leicht erkennbare Farbkontraste, …)
  • Schnelle Ladezeiten

Autorität schaffen

Nicht ganz neu, aber immer noch einer der wichtigsten SEO-Faktoren: schaffe eine Autorität. Klingt etwas abgehoben, ist im Ansatz jedoch ganz einfach. Google will dem User beim ersten Versuch die beste, all umfassendste und verständlichste Antwort geben.

Egal ob online oder offline – wenn du diese Aufgabe anstelle von Google erledigen müsstest, wen würdest du dem User vorstellen? DEN Experten schlechthin, oder? Also ist unsere Aufgabe im SEO: Wir stellen uns als der Experte für unser Thema dar, der wir (hoffentlich) sind.

Wie schaffen wir es, unser Expertentum online darzustellen?

Google geht von folgenden Punkten aus:

  • Experten produzieren kontinuierlich Inhalte zum spezifischen Thema.
  • Diese Inhalte werden oft gelesen und oft geteilt.
  • Experten haben hohe Präsenz im Internet und haben viele Follower.

Das ist natürlich jetzt etwas pauschalisiert und variiert je nach Branche und Mitwettbewerbern.

Der erste Schritt ist demnach: Content produzieren, Content produzieren, Content produzieren.

Am besten mit nachfolgend beschriebenem Content Clustering.

Anschließend sorgst du dafür, dass deine Inhalte gelesen und geteilt werden und dass damit interagiert wird.

Content Clustering

Wie wir gehört haben, sind aktuelle Inhalte ein Must-Have für gutes SEO.

Doch auch hier gehen die Google Algorithmus-Änderungen nicht spurlos vorbei.

Früher reichte es aus, einen Blog-Artikel zu einem Thema zu schreiben, ihn mit möglichst vielen Keywords zu spicken und zu veröffentlichen.

Google konnte sich damals gut und gerne auf die Keywords stützen und den User ausreichend zufrieden stellen. Heute allerdings haben sich die Suchanfragen verändert. Die User suchen differenzierter. Das bedeutet, es wird nicht mehr nur nach einem Keyword gesucht, sondern nach ganzen Phrasen und Sätzen. Dadurch werden Keywords länger und es gibt deutlich mehr Möglichkeiten der passenden Keywords zu einer Antwort.

Der durchschnittliche User erwartet aber sofort die passende Antwort zu finden und darüber hinaus am besten noch mehr Informationen.

Darum bewertet Google Webseiten auch nicht mehr nur nach Keywords, sondern auch nach Themengebieten. Es sucht quasi den Experten für dieses Thema.

Ein Blog-Artikel mit möglichst vielen Keywords, der mit der Zeit immer weniger und weniger Traffic bekommt, macht allerdings noch lange nicht zum Experten in diesem Themengebiet. Schlimmer noch. Im schlechtesten Fall schadest du damit deinem Ranking sogar.

Was solltest du stattdessen tun?

Baue dir für Google ersichtlich eine umfassende Expertise zu einem (oder auch mehreren) bestimmten Themengebiet auf.

Das erreichst du mit dem sogenannten „Content Clustering“.

Du schreibst einen Haupt-Artikel, den sogenannten Pillar-Content. Er informiert umfassend, aber nicht zu detailliert über das Themengebiet. Ausgehend von diesem Artikel schreibst du einige Neben-Artikel, die Cluster-Pages. Diese klären Details und beschäftigen sich mit Nischen-Fragen aus dem Themengebiet. Anschließend werden Pillar-Content und Cluster-Content miteinander Verlinkt und ein Themenkomplex entsteht.

Vielleicht auch interessant: „Content-Clustering – So wirst du für Suchmaschinen zur Autorität„.

User Signals

Spätestens seit dem Google Update RankBrain in 2015 wird klar: Google will die Suchergebnisse individuell für jeden Nutzer abstimmen. Und dazu gehört auch, dass es aus der Vergangenheit lernt.

RankBrain analysiert das bisherige Verhalten des Nutzers und zeigt ihm darauf basierend andere Suchergebnisse an.

Umso wichtiger werden daher die Signale, die Nutzer über deine Webseite an die Suchmaschine senden. Folgende Daten können dazu ausgewertet werden:

  • Besuchszeit auf der Seite
  • Absprungrate
  • CTR
  • Return-to-SERP-Rate

Wie verbesserst du diese Werte?

  • Content optimieren: Qualität steigern, mehr Content liefern, Format optimieren (mit Videos steigerst du die Besuchszeit der User auf deiner Seite deutlich.)
  • Technik optimieren: Sorge dafür, dass alles richtig funktioniert und auch alles sichtbar ist und nicht von einem Menü oder ähnlichem überlagert wird, verkürze die Ladezeit deiner Webseite.
  • Verbessere die Meta Description: Diese wird heutzutage oft vernachlässigt. Im SEO ist sie allerdings dein Aushängeschild. Wenn du hier deinen Inhalt treffend beschreibst, sorgst du dafür, dass nur die interessierten Besucher deine Seite finden.
  • Mobile Optimierung: Google achtet darauf, dass Webseiten mobil schnell sind und optimal genutzt werden können. Generell unterscheidet Google, ob die User Signals von Mobil- oder Desktop-Geräten kommen. Eine schlechte Nutzererfahrung auf Mobilgeräten wirkt sich schlecht fürs gesamte Ranking aus.

Eine besondere Form der User Signals sind übrigens die Social Signals, die Google ebenfalls bis zu einem gewissen Grad in das Ranking mit einfließen lässt. Dabei kommt es beispielsweise darauf an, wie oft ein Beitrag geteilt oder geliked wurde.

Mobile Speed

Ein besonderer Ranking Faktor ist der Mobile Speed. Wie schnell deine Webseite mobil geladen wird, ist eines der wichtigsten Ranking Kriterien.

Nicht nur für SEO ist das relevant, sondern auch für Suchmaschinenwerbung mit Google. Auch hier werden die Zielseiten unter diesem Gesichtspunkt bewertet.

Wie deine Webseite hier abschneidet, erfährst du auf der Google eigenen Testseite „TestmySitewithGoogle“.

Algorithmus-Unterstützung

Ich glaube nicht, dass 2019 plötzlich ein Großteil der Bevölkerung anfängt seine Suche über Voice-Search (Suche per Stimmeingabe) zu tätigen. Trotzdem ist es eines der Dinge, die sich mehr etablieren wird.

Doch auch die „gewöhnliche“ Suche über den Browser wird sich weiter verändern. Google arbeitet daran gewünschte Informationen zunehmend selbst anzeigen zu können. Beispielsweise in der Infobox am rechten Rand (Knowledgebox). Das ist einer der Gründe, warum viele Spezialisten SEO den Rücken kehren.

Was bringt es die Seite für Google zu optimieren und dann doch keine Klicks zu erhalten?

Wenn du dir das ganze näher betrachtest gibt es unter den Suchenden unterschiedlich motivierte Usern.
Zum einen die „Ich schau eben schnell“-User, zum anderen die „Das-ist-ja-interessant“-User.

Googles Knowledgebox spricht überwiegend die erste Zielgruppe an. Sie sucht schnell nach bestimmten Antworten – vielleicht sogar während einem Gespräch oder beim Mittagessen. Sie erhält die Antwort, schließt die Suche ab und nimmt die pausierte Tätigkeit wieder auf.

Ist diese Zielgruppe wirklich die richtige auf deiner Seite?

Vielleicht sagt der ein oder andere jetzt „Ja, denn ich habe Anzeigen auf meiner Seite und je mehr Traffic ich habe, desto mehr Geld bekomme ich am Ende.“ Aber überlegen wir. Wie bereits angesprochen sind User Signals mittlerweile ein sehr großer Bestandteil der Bewertung einer Seite für die Suchergebnisse. Wenn wir also viele Menschen dieser Zielgruppe auf unsere Seite bekommen, erhält Google negatives Feedback, weil diese unsere Seite gleich wieder verlassen. Damit sinkt die Seite weiter in den Suchergebnissen und wir bekommen gar keinen SEO-Traffic mehr.

Was passiert, wenn jemand aus der zweiten Zielgruppe die gleiche Frage hat. Er erhält ebenfalls die Antwort von Google. Hat aber Zeit, findet es interessant und klickt sich weiter durch die Informationen. Google zeigt zwar Stichworte und Auszüge an, aber nicht alle Inhalte.

Wer wirklich Interesse hat, wird früher oder später auf einer Webseite landen. Und durch die gut aufbereiteten Informationen in der Knowledgebox wird der ein oder andere „Schnellsucher“ sogar doch noch zu einem Interessenten.
Wie können wir diese Information jetzt nutzen? Ganz einfach: Wir optimieren für die Knowledgebox. Wir bringen möglichst viele Inhalte auf unsere Seite, programmieren diese so, dass Google ganz leicht Infos auslesen kann und schon steigt unsere Chance auf echte Interessenten.

Was kannst du optimieren?

  • Featured Snippets
  • Schema Metadata
  • Lokales SEO wie beispielsweise die Anmeldung bei GoogleMyBusiness
  • Moderne Programmierung; du gibst hier bereits im Code mehr Informationen über den Aufbau der Seite mit. Beispielsweise durch die Benutzung des Tags <header> oder <footer>.

Backlinks

Ja es gibt sie noch: die Backlinks. Allerdings zählt heute nicht mehr die schiere Masse, sondern vielmehr die Qualität der einzelnen Links.

Such dir also die Seiten gut aus, von denen du gerne einen Backlink hättest.

Folgende Möglichkeiten gibt es, um Backlinks zu erzeugen:

  • Suche nach „Broken Links„. Also Links, die nicht mehr funktionieren. Schreibe dann den Webmaster an und erzähl ihm von dem Broken Link. Biete ihm an deinen (zum Thema passenden Artikel) an dieser Stelle zu verlinken.
  • Suche nach Linklisten und lasse deinen Artikel hier verlinken. Beispielsweise könntest du nach „Dein Thema + Linkliste“ suchen oder „Dein Thema + diese Woche“.
  • Gast-Blogging: Diese Vernetzung bringt auch immer Backlinks für beide Seiten.
  • Skyscrapper Methode: Suche dir Artikel zu deinem Thema und schreibe einen Artikel zum gleichen Thema, nur besser. Schreibe nun Seiten an, die diesen Artikel verlinkt haben und bitte sie ihn durch deinen größeren/aktuelleren Artikel zu ersetzen.

Besonders beliebt hier: die sogenannten edu-Links. Das sind Links von Seiten mit der Endung .edu. (kurz für educational)
Im Allgemeinen geht es dabei um Links von Bildungseinrichtungen. Diese müssen nicht immer die Endung .edu haben. Häufig weisen sie aber eine sehr hohe Qualität auf.

Und so bekommst du einen edu-Link:

  • Zusammenarbeit mit einem Dozenten: Frage ihn nach seiner Meinung oder Inhalten für den Artikel (natürlich unter Angabe der Quellen) oder führe direkt ein Interview mit ihm.
  • Besondere Aktionen für Studenten: Besondere Angebote für Studenten werden gerne an den Universitäten beworben.
  • Jobs und Stellenangebote direkt an Studenten richten. Suche dazu nach einer Job-Börse auf der jeweiligen Seite.

Achte darauf einen natürlichen Link-Aufbau zu haben. Erzeuge nicht zu viele Backlinks auf einmal, sondern lieber nach und nach. Mische diese mit Links aus Social Media und nofollow Links.

Ebenfalls wichtig: Nicht zu viele Links von einer Domain. Dahinter vermutet Google ebenfalls schnell einen Betrugsversuch.

On-Page SEO

Last but not least: On-Page ist immer noch relevant. Dabei geht es vor allem um die Faktoren:

  • Ladezeit: natürlich so gering wie möglich. Optimierung die Medien auf der Webseite und arbeite an einem schlanken Code.
  • Duplicate Content: natürlich ist einzigartiger Inhalt wichtig, aber auch technische Probleme können versehentlich zu Duplicate Content führen. Gerade bei Content Management Systemen wie WordPress gibt es einige Tricks um automatischen Duplicate Content zu vermeiden.
  • Basics wie Title/Alt Tags und Meta Description.
  • Bilder und Media: Diese sollten nicht zu groß sein, sondern im besten Fall optimiert für das jeweilige Gerät.
  • Achte vor allem auch bei Content Management Systemen (wie beispielsweise WordPress) darauf, dass du nicht zu viel kaputten oder unnützen Code einbaust. Wähle dein Template gut aus oder lass es besser noch speziell für dich programmieren.
  • Keine Tricks: Jeder SEO kannte sie, die kleinen Tricks die Google überlisten konnten und am Ranking drehen. Was damals oft sogar funktioniert hat, straft heute gnadenlos ab. Denn wenn Google eines nicht mag, dann ist es an der Nase herumgeführt zu werden. Also egal was ihr tut, versucht nicht Google zu überlisten. Dafür ist es mittlerweile zu clever.

Fazit

„Tot gesagte leben länger“. Obwohl Suchmaschinenoptimierung schon oft belächelt wurde: es ist immer noch ein wichtiger Faktor im Marketing Mix.

Es hat nicht nur Auswirkungen auf die organische Suche, sondern auch auf die Qualitätsbewertung beim Suchmaschinenmarketing (wie bei Google Ads). Gerade die Faktoren: Ladezeit, Mobile Speed und User Signals sind ein signifikantes Bewertungskriterium.

Wenn du dich also mit Suchmaschinenoptimierung beschäftigst, bringt dich das nicht nur in den Suchergebnissen voran, sondern unterstützt dein gesamtes Marketing.

[UPDATE 31.10.18]

Es lohnt sich schon jetzt die SEO Trends für 2019 anzuwenden. Damit könnt ihr es wirklich schaffen mit eurem Wunsch-Keyword auf Top-Positionen zu ranken.

Screenshot-Google-SERPS-SEO-Trends-2019

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2 Kommentare
  1. Email Marketing wurde noch öfter totgesagt…

  2. Da hast du vollkommen Recht, Daniel. Und dennoch ist es immer noch eines der Tools mit den höchsten Conversion-Raten, wenn es richtig eingesetzt wird.

Über den Autor

B. Sc. BWL/Marketing mit Spezialisierung auf digitale Medien, Consultant im Bereich SEA/SEO, Social Media, Content Marketing, Email-Marketing und Webdesign. Google AdWords Certified.